Bild generiert mit der Software MidJourney von Ina Bringenberg im Juni 2024

Der „Fick mich“ - Mund

Ich fotografiere seit einer Ewigkeit. Mittlerweile sind es über 20 Jahre, die ich eine Kamera in der Hand halte und daran Spaß habe. Nach dem klassischen Spielen mit dem Fokus habe ich schnell festgestellt, dass mein Auge bei Menschen liegt. Je älter ich wurde, desto schwerer wurden aber Pfarrfeste oder öffentliche Veranstaltungen, weil man regelmäßig einen Hans-Georg trifft, der auf seine Persönlichkeitsrechte besteht.

Kein Problem Hans-Georg, sprich mit mir, aber maul mich nicht an, auf einer Veranstaltung wo ich vom Veranstalter gefragt wurde ein paar Bilder zu machen. Ich kann nichts für deine Unsicherheit oder dein geheimes Treffen mit deiner Geliebten, von der deine Frau nichts wissen darf.

Mit Anfang 20 habe ich daher die Dessous- und Aktfotografie für mich entdeckt und arbeite seither regelmäßig mit Modellen, für die ich bezahle. Warum ich für die Modelle bezahle ist einfach: Ich fühle mich nicht gut genug um alleine bestimmen zu können welche Posen, Outfits und Looks zu welchem Körper und zu welcher Person passen, da dass aber einer von beiden Teilnehmern eines Shootings wissen sollte, bezahle ich für dieses Wissen gerne. Quasi Mentoring beim Doing.

Früher gab es häufig bezahl Modelle denen ich sagen konnte was mein Ziel ist und bekam als Feedback Ideen und Alternativen oder auch Kritik, weil das mit einem Körper eventuell nicht gut aussehen könnte. Das hat also geklappt.

Besonders möchte ich an dieser Stelle die Tschechischen Modelle Eliška und Michaela sowie das deutsche Modell Madita hervorheben, mit denen ich in jedem Shooting viel Spaß hatte und die viele Schnapsideen mit mir ausprobiert haben. Nicht ohne mich auf Verbesserungen in Licht, Blickwinkel oder Pose hinzuweisen und mir auch zu erklären wo drauf sie selbst beim Shooting achten.

Leider arbeite ich aber auch mit Modellen zusammen, die etwas weniger professionelle Erfahrung haben oder die eine andere Zielgruppe als die künstlerische Fotografie haben. Die Frauen sind dennoch total nett und arbeiten mit, aber sie fallen auffällig häufig in alte Muster zurück. Und eins der Muster ist der „Fick Mich“ - Mund. Der Name kommt aus einem Gespräch während einer langen Autofahrt mit meiner Frau, weil es immer so aussieht, als wollte man lasziv aussehen, schafft das aber nicht. Das spielen mit dem Mund kann generell auch ästhetisch sein, ist aber häufig auch plump und unsexy.

Es sieht für mich immer aus wie die Andeutung des Wunsches zum Oralsexes, mir fällt kein anderer Grund ein, warum man den Mund so leicht öffnen sollte in einer Pose, in der man Begehrenswert wirken möchte…

Natürlich habe ich auch ein paar Beispiele des „Fick mich“ Mundes, die ich alle selbst fotografiert habe:

Beispiel Eins des Fick mich Mundes, Fotografiert von Bastian Bringenberg

Das obere Bild ist ein klassisches Beispiel für das, was ich meine.

Beispiel Zwei des Fick mich Mundes , Fotografiert von Bastian Bringenberg

Das obere Bild ist ein klassisches Beispiel für das, was ich meine, mit geweitetem Mund.

Beispiel Drei des Fick mich Mundes , Fotografiert von Bastian Bringenberg

Das obere Bild zeigt eine Variante des Mundes, aber genau das, was ich meine.

Ich habe diese Bilder, von Frauen die ich fotografiert habe, bewusst nicht als Cover des Posts gewählt, da ich abgesehen von den Beispielen gute bis herausragende Fotos aus den Shootings mitgenommen habe. Dennoch ist es total wichtig zu sehen, dass ich in JEDEM Shooting mit einer Person, vor allem aus Osteuropa, diesen Mund gesehen habe.

Liebe Modelle, liebe Frauen, wenn ihr attraktiv sein wollt, dann spielt mit euren Augen. Ein Blick wickelt Männer, und wie ich aus Gesprächen weiß ebenso Frauen, um den Finger. Keine Andeutungen, kein offener Mund, kein gezeigter Nippel und auch keine heiße Unterwäsche.

Um das zu untermalen hier ein Beispiel mit geschlossenem Mund und dem einfachen Spiel mit dem Blick:

Beispiel Mund geschlossen und Spiel mit den Augen

Dieses Bild zeigt in meinen Augen viel mehr als die Bilder vorher und das nicht, weil ich mehr Bild präsentiere. Das Model hat den Mund geschlossen und spielt mit ihrem Blick und ihrer Haltung. Nirgends ein störendes Element in dem Bild, es gefällt mir so unfassbar gut.

Und einmal zur Erklärung der Bildqualität und den Bildrechten:

Disclamer: Alle Bilder sind von mir Fotografiert worden, die Modelle sind damit einverstanden, dass ihre Bilder gezeigt werden, dennoch sind die hier gezeigten Beispiele alle unbearbeitet.

In meinen Augen ist es so viel spannender, wenn man mit den Augen oder der Pose arbeitet, mit der Körperspannung, der gesamten Körperhaltung und mit der Mimik. Der Rückfall in plumpe Mimik ist eine Unart, die mir als Fotograf immer auffallen muss und bei der ich einschreiten muss. Aber ich tu mich schwer damit einem erfahrenen Model zu sagen: „Kannst du bitte den Mund zu machen???“, weil ich das Gefühl habe, dass diese Modelle das extra machen um mir tolle Bilder zu bringen.
Normalerweise ist Kommunikation meine Stärke, hier muss ich aber nachbessern!

In diesem Sinne: Fotografie lebt nicht davon, dass man sich Gedanken über eine Mimik oder Gestik macht. Es lebt davon, dass man sich Gedanken über das Gesamtkonstrukt macht und dabei ist es eine Sünde in alte Muster zurück zu fallen. Das machen wir alle, aber gemeinsam können wir das auch verbessern.

fin.